Erster internationaler Fachkongress über Nanotoxikologie
Nanoforscher bewerten Risiken der neuen Technologie
Wie sicher ist Nano? Der Antwort wollen Wissenschaftler aus 29 Ländern beim Kongress «Nanotox2008» vom 7. bis 10. September an der ETH Zürich näher kommen, der bislang grössten internationalen Tagung von Nanotoxikologen. Empa-Fachman Harald Krug, der den Kongress organisiert hat, kritisiert, dass die biologischen Wirkungen von Nanopartikeln noch immer zu wenig erforscht werden. Das schüre Ängste und könne dazu führen, dass die faszinierende Technologie ihre Chancen nicht ausschöpfen kann. «Um Nanotechnik verantwortungsvoll einzusetzen, brauchen wir das Wissen über ihre biologischen Wirkungen», betont Harald Krug, der die Abteilung «Materials-Biology Interactions» an der Empa leitet und die «Nanotox2008» organisiert hat. Schliesslich behandelten viele Entscheidungsträger die Erforschung von Nano-Risiken recht stiefmütterlich. Krug befürchtet, dass dadurch eines Tages die Begeisterung für Nanotechnologie in Panik umschlagen könnte: «Wir verspielen die historische Chance auf eine technische Revolution, wenn wir die möglichen negativen Aspekte der neuen Technologie nicht genauso intensiv erforschen. Akzeptanz für die neue Technik erreichen wir nur, wenn wir offen mit den Entscheidungsträgern und mit der Öffentlichkeit sprechen – auch über die Risiken.» Zu diesem sachlichen, offenen Dialog soll die Tagung beitragen. Die Resonanz zeigt, wie sehr das Thema auf den Nägeln brennt. Schon lange vor Anmeldeschluss hatten sich 270 Teilnehmer aus 29 Ländern angemeldet, der Saal ist damit ausgebucht. In den wissenschaftlichen Vortragsblöcken der «Nanotox2008» geht es zunächst um die besonderen Eigenschaften und die biologischen Auswirkungen von Nanopartikeln sowie um verschiedene «exposure scenarios», also die Frage, wie stark Menschen am Arbeitsplatz oder in der Umwelt Nanoteilchen ausgesetzt sind. Weitere Schwerpunktthemen bilden die Auswirkungen in der Lunge und die Fragen, ob Nanoteilchen dem Erbgut schaden können und wie unser Immunsystem auf die winzigen Eindringlinge reagiert. Ausserdem werden die Einflüsse auf die Umwelt und eine vorausschauende Risikobewertung behandelt. 125 Wissenschaftler präsentieren ihre Forschungsergebnisse in Form eines Posters. Die fünf besten Arbeiten werden ausgezeichnet. Einzelheiten zum Pogramm finden Sie unter www.nanotox2008.ch. Wegen des grossen
Interesses bitten wir um eine kurze Anmeldung an , Tel. +41 71 274
7664. Tagungsort ist das ML-Gebäude der ETH Zürich,
Zugang von der Tannenstrasse. |
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Weitere Informationen
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