Wasserstoff-Kehrfahrzeug zieht von St. Gallen nach Bern
Wasserstoffantrieb: Erfolge im Praxistest
Seit Frühjahr 2012 ist das wasserstoffbetriebene Kehrfahrzeug im hügeligen St. Gallen im Einsatz – zur vollen Zufriedenheit des städtischen Strasseninspektorats. Nun zog das Fahrzeug für drei Monate nach Bern, wo es am 10. Oktober vom St. Galler Stadtrat Fredy Brunner an die Berner Gemeinderätin und Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, Regula Rytz, übergeben wurde.
Das wasserstoffbetriebene Kehrfahrzeug im Einsatz. | ||
Nach Basel und St. Gallen ist Bern die dritte Stadt, die das wasserstoffbetriebene Kehrfahrzeug im Alltag testet. Die positiven Erfahrungen im hügeligen St. Gallen, wo die Fahrer dem Fahrzeug keinerlei Einschränkungen gegenüber konventionellen, mit Diesel betriebenen Kehrfahrzeugen bescheinigt haben, bilden für das Projektteam, das zu Beginn der Erprobungsphase noch mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, eine wichtige Ausgangslage für den Einsatz in Bern. «Es zeigte sich bereits in Basel, dass unser Konzept Erfolg versprechend und die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs ausreichend war, allerdings hatten wir noch mit verschiedenen Bauteilen gewisse Probleme», so Projektleiter Christian Bach von der Empa. Die meisten Probleme konnten inzwischen gelöst werden, wie der störungsarme, mehrmonatige Betrieb in St. Gallen gezeigt hat. |
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Durch den Einsatz in Bern erhoffen sich Bach und sein Team weitere Erkenntnisse, beispielsweise beim innerstädtischen Betrieb auf Kopfsteinpflaster und beim Einsatz bei tiefen Temperaturen. Neben fahrzeugtechnischen Erkenntnissen ist es ein Ziel des Projekts, Informationen zu Wasserstoffantrieben in die Praxis zu tragen und Vorbehalte gegenüber neuen Antriebskonzepten zu entkräften. Das Projekt soll so das Interesse für deutlich nachhaltigere und leisere Fahrzeugantriebe verstärken. |
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Da Kehrfahrzeuge schwer sind und täglich während rund sieben Stunden im Einsatz stehen, resultiert pro Kehrfahrzeug ein rund 10-mal höherer Energieverbrauch als bei einem typischen Personenwagen. Zudem werden sie in sensiblen Bereichen wie Fussgängerzonen und Innenstädte eingesetzt, wo ein abgasfreier und lärmarmer Betrieb wichtig ist. Sie werden nur lokal betrieben und können deshalb auch mit einer noch eingeschränkten Infrastruktur für die Betankung mit Wasserstoff sinnvoll betrieben werden. | ||
Das Fahrzeug in Zahlen |
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Die Vision |
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Das Projekt wird von der Empa, dem Paul Scherrer Institut (PSI), Bucher Schörling, Messer Schweiz und Brusa sowie vom Kompetenzzentrum für Energie und Mobilität des ETH-Bereichs (CCEM), Novatlantis – Nachhaltigkeit im ETH-Bereich, dem Bundesamt für Energie (BFE) und den Pilotregionen Basel, St. Gallen, und Bern (Kanton Bern, Stadt Bern, SwissAlps3000) finanziert und durchgeführt. |
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